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Der Effekt harnsäurereduzierenden Therapie auf die Progression von Niereninsuffizienz und anderen kardiovaskulären Endpunkten

Cochrane

Uric acid lowering therapies for preventing or delaying the progression of chronic kidney disease

Ziel dieser Studie war, den Effekt harnsäurereduzierender Therapie auf die Progression von Niereninsuffizienz und anderen kardiovaskulären Endpunkten zu untersuchen.
Hintergrund ist, dass es Hinweise gibt, dass Patienten mit hohen Harnsäurespiegeln ein höheres Risiko haben eine Niereninsuffizienz zu entwickeln, beziehungsweise eine bestehende zu verschlechtern. 12 Studien mit 1187 Teilnehmern teils mit Diabetes, Herzinsuffizienz und chron. Niereninsuffizienz wurden eingeschlossen. Studiendauer zwischen 4 Monaten und 2 Jahren.

Ergebnisse:

Studienqualität mangels Informationen nicht gut einzuordnen;
Es gab Hinweise, dass durch Reduktion von Harnsäurespiegel die Nierenschäden verlangsamt werden kann, aber keine Evidenz, dass Blutdruck und andere kardiovaskuläre Marker beeinflusst werden. Die Zahl der Patienten die eine Dialyse benötigten blieb unverändert. Serumkreatinin und Glomeruläre Filtrationsrate verbesserten sich nach sechs und zwölf Monaten aber nicht nach zwei Jahren.

Aktuell sind Daten noch unzureichend, um eine eindeutige Schlussfolgerung zu ziehen.

Fazit:

Das Thema keine prophylaktische Allopurinolgabe bei erhöhten HS-Werten wegen Gicht ist ja schon besprochen. Eine Gabe von Allopurinol zur Senkung der Harnsäure zum Nierenschutz scheint nicht sinnvoll.
Es gibt Hinweise, dass durch Reduktion von Harnsäurespiegel die Nierenschäden verlangsamt werden kann, aber keine Evidenz, dass Blutdruck und andere kardiovaskuläre Marker beeinflusst werden. Die Zahl der Patienten die eine Dialyse benötigten blieb unverändert. Serumkreatinin und Glomeruläre Filtrationsrate verbesserten sich nach sechs und zwölf Monaten aber nicht nach zwei Jahren.
Antwort eines Nephrologen : „das Thema, ob eine harnsäuresenkende Therapie einen progressionsmindernden Effekt bei CKD hat, wird seit Jahren diskutiert, die zur Sicherung großen, randomisierten Studien stehen aus. Die Cochrane-Analyse bestätigt dies und bescheinigt eine nicht eindeutige Studienlage, die durch kleine Studien verzerrt wird. In den Guidelines der Nephrologie hat die harnsäuresenkende Therapie noch keinen Stellenwert bei den Maßnahmen zur Progressionshemmung bei CKD.“

Fazit Regen:

Harnsäuresenkung hat keine cardioprotektive Wirkung (früheres Review). Jetzt zeigt sich auch, dass sie keine nephroprotektive Wirkung hat. Vor Gichtanfällen scheint Allopurinol auch nur gering zu schützen (8 mit vs. 12 ohne Allopurinol von Hundert Personen mit erhöhter Harnsäure).
In der Praxis zeigt sich, dass Patienten mit Diuretika auch erhöhte HS-Werte haben. Hier überlegt man ja oft, ob man diese besser medikamentös senken sollte. Das kann man jetzt guten Gewissens eher unterlassen.