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Podiatry interventions to prevent falls in older people

Background: foot problems are independent risk factors for falls in older people. Podiatrists diagnose and treat a wide range of problems affecting the feet, ankles and lower limbs. However, the effectiveness of podiatry interventions to prevent falls in older people is unknown. This systematic review examined podiatry interventions for falls prevention delivered in the community and in care homes.

Methods: systematic review and meta-analysis. We searched multiple electronic databases with no language restrictions. Randomised or quasi-randomised-controlled trials documenting podiatry interventions in older people (aged 60+) were included. Two reviewers independently applied selection criteria and assessed methodological quality using the Cochrane Risk of Bias tool. TiDieR guidelines guided data extraction and where suitable statistical summary data were available, we combined the selected outcome data in pooled meta-analyses.

Results: from 35,857 titles and 5,201 screened abstracts, nine studies involving 6,502 participants (range 40–3,727) met the inclusion criteria. Interventions were single component podiatry (two studies), multifaceted podiatry (three studies), or multifactorial involving other components and referral to podiatry component (four studies). Seven studies were conducted in the community and two in care homes. Quality assessment showed overall low risk for selection bias, but unclear or high risk of detection bias in 4/9 studies. Combining falls rate data showed significant effects for multifaceted podiatry interventions compared to usual care (falls rate ratio 0.77 [95% CI 0.61, 0.99]); and multifactorial interventions including podiatry (falls rate ratio: 0.73 [95% CI 0.54, 0.98]). Single component podiatry interventions demonstrated no significant effects on falls rate.

Conclusions: multifaceted podiatry interventions and multifactorial interventions involving referral to podiatry produce significant reductions in falls rate. The effect of multi-component podiatry interventions and of podiatry within multifactorial interventions in care homes is unknown and requires further trial data.

kurze Zusammenfassung
Studie beschäftigt sich mit Fragestellung, können Stürze von älteren Menschen (sowohl in Pflegeheimen als auch zuhause lebenden) durch podiatrische/podologische Maßnahmen verhindert/vermindert werden.

Definition
englisch: podiatry: meint sowohl medizinische als auch nicht medizinische FußspezialistInnen
deutsch: Podologie: nichtärztliche Heilkunde am Fuß
Podiater: Arzt/Ärztin der/die auf Fußchirurgie spezialisiert ist.

Hintergrund:
Stürze bei älteren Menschen (in dieser Studie: 69-87 Jahre) häufiges Problem. Präventive Interventionen beinhalten: Kraft- und Gleichgewichtsübungen, Medikamentenplan anpassen/ändern, Physio- und Ergotherapie, Diagnostik und Behandlung von Augenerkrankungen.
Auch Fußprobleme führen häufig zu Stürzen: Fußschmerzen, Bewegungseinschränkungen im
Fußgelenk, Hallux Valgus, verminderte Muskelkraft (eingeschränkte Plantarflexion), Schuhwerk
assoziierte Risikofaktoren: hohe Absätze, Schuhe ohne Fersenriemen, kleine Sohlenkontaktfläche.
PodologInnen/Podiater verbessern die Mobilität der PatientInnen durch Diagnostik und Behandlung von einfachen und komplexen Pathologien im Bereich der unteren Extremität, z.B. durch Debridement, chirurgische Interventionen, Übungen, medizinische Schuhe und Orthesen.

Begriffsdefinition:
Einfache Maßnahmen (single component podiatry interventions): Einlagen, geeignete Schuhe
Vielseitige Maßnahmen (multifaceted podiatry interventions): Beratung und Information,
Schuhwerk und Orthesen, und spezielle Fußübungen für zuhause.
Multifaktorielle Maßnahmen (multifactorial interventions): Kallus Debridement, Übungen,
medizinische Schuhe, Orthesen, Diagnostik, podiatrische Risiko-Einschätzung, Überweisung zum Podiater/Podologen, Menschen, welche in Pflegeheimen untergebracht sind, haben bis zu dreifach erhöhtes Risiko zu stürzen, als jene, die nicht in Pflegeheimen leben. Maßnahmen für effektive Sturzprophylaxe in Pflegeheimen sind daher besonders wichtig.

Ergebnisse: Sowohl vielseitige als auch multifaktorielle Maßnahmen scheinen sich positiv auf das Sturzrisiko auszuwirken. In beiden Maßnahmen werden spezielle Übungen (für Fuß bzw. Fußgelenk) angeführt, könnte Grund für positiven Effekt sein. Ergebnisse gelten lediglich für zuhause wohnende PatietInnen.

potentielle Schwäche der Studie: Stürze wurden durch PatientInnen dokumentiert (Sturzkalender, Unfallbericht), evtl. haben PatientInnen nicht zuverlässig dokumentiert. PatientInnen, welche zum Podiater überwiesen wurden, nicht klar ob hingegangen bzw. ob Maßnahmen eingeleitet/diese befolgt wurden.

Zusammenfassung
Vielseitige und multifaktorielle podiatrische Interventionen können zur Sturzprophylaxe von älteren Menschen, welche zuhause leben, beitragen. Für Pflegeheime kann diesbezüglich keine Aussage gemacht werden Grund dafür sind zum einen die Studiengröße, zum anderen die Heterogenität der Maßnahmen und Ergebnisse der einzelnen Studien. Darüber hinaus fehlten Details über die durchgeführten Behandlungen.

Fazit:

Sturzprävention im Alter ist ein enorm wichtiges Thema, auch und gerade in der Hausarztpraxis. Sturzfallen entfernen wären eine Option – wird aber von Patienten nur teilweise akzeptiert (geliebte Pantoffeln oder erinnerungsschwerer Flokati).
Kooperation mit Ergotherapeuten und Physiotherapeuten? Aufmerksam sein auf bei anamnestischen Hinweisen (auch Beinahe-Stürze).

Fazit Regen:

Wir können Stürze vermeiden, in dem wir darauf hinweisen, dass sturzgefährdete Patienten möglichst viel in Bewegung bleiben (Physio, Angehörige). Nächtliche Gänge zur Toilette in fremder Umgebung sind gefährlich. Gut wäre ein Rollator für die Wohnung und einer für draußen.