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Pregabalin (Lyrica) bei Rückenschmerzen: unwirksam

Degam Benefit 12/2018

In der S2 k- Leitlinie “Bandscheibenvorfälle mit radikulärer Symptomatik konservative und rehabilitative Versorgung” der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (awfm Leitlinien gültig bis 07/2019) heißt unter dem Punkt ko – Analgetika u.a. “NSMRIs (= non selective monoamino reuptake inhibitors= non selective monoamino Wiederaufnahmehemmers) und Substanzen zur Behandlung neuropatischer Schmerzen ( Pregabalin, Gabapentin) können bei radikulären Schmerzen ( unter der Annahme eines mixed Pain von Nutzen sein und sollten entsprechend eingesetzt werden “
Ein jüngst im New England Journal of Medicine publizierte Doppelblindstudie randomisierte 209 Patienten mit Lumboischialgie (Beschwerdedauer minimal eine Woche ,maximal 1 Jahr) und prüfte Pregabalin in einer Dosierung zwischen 150 und 600 mg/Tag gegen Placebo. Primär Endpunkt war die Schmerzintensität auf einer Zehn-Punkte -Skala nach acht und 52
Wochen.

Ergebnis:
Pregabalin war unter den hier getesteten Bedingungen (Therapiedauer nach 8 Wochen) unwirksam.

Fazit:

Keine Evidenz und damit auch kein Grund, bei akutem Rückenschmerz eingesetzt zu werden, bei chronischem Rückenschmerz als Mittel der letzten Wahl.

Fazit Regen:

Pregabalin hat ein bekanntes Suchpotential! Der Einsatz sollte also sehr differenziert abgewogen werden. Zur Schmerzmodulierung halten wir Amitriptylin für eher geeignet.
Wir als Allgemeinärzte setzen es bei dieser Indikation eigentlich nicht an. Patienten kommen mit diesen Medikamenten von anderen Ärzten zu uns (zurück).