Kassis N, Hariri EH, Karrthik AK, et al; Heart 2022;108:964-972.
Nach einer großen retrospektiven longitudinalen Kohortenstudie aus Cleveland ist eine langfristige kontinuierliche Kalzium-Supplementierung mit oder ohne Vitamin D3 bei Patienten mit kalzifizierter Aortenstenose mit einer signifikant höheren Gesamt- und kardiovaskulären Mortalität assoziiert sowie mit einer höheren Rate operativer Korrekturen der Aortenklappe. Der Grund für die schlechtere Prognose mit Kalzium-Supplementen liegt nicht in einem schnelleren Fortschreiten des Vitiums, sondern wahrscheinlich in vermehrten kardiovaskulären Komplikationen. Diese Beobachtung ist zwar nicht neu, jedoch häufen sich die Indizien für einen kausalen Zusammenhang mit der Kalziumeinnahme. Solange die Zusammenhänge noch nicht vollständig geklärt sind, sollte eine Kalzium-Supplementierung nur bei eindeutiger Indikation, z.B. bei Erkrankungen mit manifestem Kalziummangel, und nicht bei zweifelhaften Indikationen erfolgen, insbesondere nicht bei kardiovaskulären Risikopatienten.
Fazit:
Wir verordnen bei Osteoporose Vitamin D alleine ohne Calcium, Vorsicht bei Calciumsubstitution bei kardiovaskulären Erkrankungen.