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Statine und Demenz

STATINE: KOGNITIVE EINSCHRÄNKUNG ODER DEMENZ ALS NEBENWIRKUNG?

https://www.arznei-telegramm.de/html/htmlcontainer.php3?produktid=060_02&artikel=1807060_02k

Nach Fallberichten in der Literatur können Statine wie Simvastatin (ZOCOR, Generika) selten kognitive Störungen auslösen, die nach Absetzen reversibel sind.
Aus bisherigen, auch großen randomisierten kontrollierten Studien mit Statinen in Standarddosis lassen sich Belege für eine reduzierte kognitive Funktion oder gar Demenzentwicklung unter Lipidsenkern nicht ableiten.
Daten zum Einfluss hochdosierter Statine auf kognitive Funktionen sind spärlich. Abgesehen von familiären Formen der Hypercholesterinämien mit sehr hohen LDL-Werten sehen wir jedoch keine Indikation für Statine in Hochdosis.

Fazit ÄiW:

In der Gruppe zwischen 70 und 80 Jahren sollte die Indikation in der Primärprävention sehr kritisch gestellt werden, ab 80 kann man sie wohl streichen.
Mit dem ARRIBA-Rechner gibt es ein Instrument, um die Statintherapie und ihren Nutzen konkret mit Patienten zu besprechen. Die Aufgabe ist herausfordernd.
In großen, randomisierten Studien gab es bislang keine negativen Effekte auf die kognitiven Fähigkeiten.

Fazit Regen:

Der Sinn der Statine in der Primärprävention ist von verschiedenen Faktoren abhängig (weitere Risikofaktoren, Alter, Geschlecht) und sollte individuell genau erörtert werden (ARRIBA).
Bei Hochrisikopatienten und in der Sekundärprophylaxe haben Statine ihren sicheren Wert.
Statine können wohl auch einen Diabetes verschlechtern.
Unsere Studierenden erarbeiten noch einmal eine Flowchart zum Thema.