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Tympanostomy Tubes or Medical Management for Recurrent Acute Otitis Media

Hoberman et al, N Engl J Med 2021;384:1789-99. DOI: 0.1056/NEJMoa2027278

Hintergrund

Die offiziellen Empfehlungen sind unterschiedlich bzgl. des Einsetzens des Paukenröhrchens bei rezid. AOM (akute Otitis media) bei Kindern.

Methode

250 Kinder im Alter von 6 bis 35 Monaten mit rezidiv.  AOM (mindestens 3 Episoden in den letzten 6 Monaten oder 4 Episoden in den letzten 12 Monaten, davon mind. 1 in den letzten 6 Monaten) wurden in zwei Gruppen randomisiert. Sie erhielten entweder ein Paukenröhrchen oder eine medikamentöse Therapie, inkl. Antibiose. Der primäre Endpunkt war die Zahl der AOM per Kindeslebensjahr während der 2-jährigen Beobachtungszeit.

Ergebnisse

Währen der Beobachtungszeit von 2 Jahren traten in der Paukenröhrchengruppe (PG) 1.48±0.08, in der Medikamentengruppe (MG) 1.56±0.08 AOM (p=0,66) per Kindeslebensjahr. Die Ergebnisse mussten am Ende der Studie noch einmal angepasst werden, denn 10 % der Kinder in der PG erhielten kein Paukenröhrchen und 16% der Kinder in der MG erhielten ein Paukenröhrchen auf Wunsch der Eltern, sodass das endgültige Ergebnis war 1.47±0.08 und 1.72±0.11.  Bei den sekundären Endpunkten fielen die Ergebnisse gemischt aus. Für das Einsetzen eines Paukenröhrchens sprachen die Länge der Zeit bis zur ersten Episode einer erneuten AOM, verschiedene klinische Befunde und die Zahl der Kinder, bei denen es zu einem Therapieversagen kam. Für eine medikamentöse Therapie sprach die kumulative Zahl der Tage mit Otorrhoe.  Es gab keinen signifikanten Unterschied bzgl. der Schwere der AOM, in der Resistenzbildung bei den mikrobiologischen Untersuchungen (Abstrich) oder in der Frequenz der AOM-Episoden. Unerwünschte Ereignisse konnten nur bei den sekundären Endpunkten beobachtet werden (z.B. antiotika assoz. Diarrhoe).

Konklusion

Unter 6-35 Mon. alten Kindern mit rezidivierender AOM war die Häufigkeit von AOM während der 2-jährigen Beobachtung nicht signifikant weniger in der PG als in der MG

 (Funded by the National Institute on Deafness and Other Communication Disorders and others; ClinicalTrials.gov number, NCT02567825.)

Fazit:

Eigentlich ist die Indikation für ein Paukenröhrchen nicht die Infektverhinderung, sondern das Erhalten der Hörfähigkeit. Machen Infekte vielleicht auf Dauer die Gehörknöchelchen kaputt?

Fazit Regen:

Paukenröhrchen zur Verhinderung von Hörstörungen (falls vorhanden) oder bei rezidivierenden Otitiden kann vorteilhaft sein.