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Lungenkrebs-Screening mittels Niedrigdosis-Computertomografie

Aktueller Stand in Deutschland

Zusammenfassung

Hintergrund: In Deutschland erkrankten im Jahr 2018 etwa 21 900 Frauen und 35 300 Männer an einem Lungenkarzinom.
16 999 Frauen und 27 882 Männern sind aufgrund dieser Erkrankung 2018 gestorben. Die Prognose ist vor allem abhängig vom Tumorstadium. In den frühen Stadien (Stadium I und II) ist eine kurative Behandlung möglich. Allerdings werden 74 % der Frauen und 77 % der Männer erst im fortgeschrittenen Stadium (Stadium III und IV) diagnostiziert, da Lungenkarzinome im frühen Stadium keine Beschwerden verursachen. Daher ist die Diagnose mittels Niedrigdosis-Computertomografie eine Option, die eine frühe kurative Behandlung ermöglicht.

Methode: Selektive Literaturrecherche zum Lungenkarzinom-Screening

Ergebnisse: In den bisherigen Screeningstudien schwankte die Sensitivität, Lungenkrebs zu erkennen, zwischen 68,5 und 93,8 %, die Spezifität zwischen 73,4 und 99,2 %. Eine Metaanalyse des Bundesamts für Strahlenschutz zeigte bei Einsatz der Niedrigdosis-Computertomografie bei Risikopatientinnen und -patienten eine Reduktion der Lungenkrebssterblichkeit von 15 % (Risk Ratio [RR] = 0,85; 95-%-Konfidenzintervall: [0,77; 0,95]). Somit starben im Screening-Arm 1,9 % der Teilnehmenden, in der Kontrollgruppe 2,2 %. Die Beobachtungszeit betrug 6,6 bis 10 Jahre. Die Falsch-positiv-Rate betrug 84,9 bis 96,4 %. Bei 45 bis 70 % der Biopsien oder chirurgischen Eingriffe bestätigte sich ein maligner Befund.

Schlussfolgerung: Ein systematisches Lungenkrebs-Screening durch Niedrigdosis-CT-Untersuchungen senkt bei (ehemaligen) starken Raucherinnen und Rauchern die Lungenkrebssterblichkeit. Der Nutzen muss gegen die hohe Rate falsch-positiver Befunde und Überdiagnosen abgewogen werden.

Fazit:

Das Screening für eine Risikogruppe scheint einen positiven Effekt zu haben. In den USA ist der Effekt nach der Einführung nachweisbar. In Deutschland wird es eingeführt werden.